Peter-Pan-Syndrom – das bedeutet es + Anzeichen & Ursachen

Du lernst einen Mann oder eine Frau kennen und alles passt. Eigentlich. Denn immer wieder gibt es Verhaltensweisen von ihm/ihr, die Dich bei der Partnersuche stutzig machen.

Bei Themen wie Zusammenziehen und Zukunftsplänen weicht er/sie immer wieder aus. Und oft hast Du das Gefühl, dass Spaß immer im Vordergrund steht. Dann liegt es nahe, dass Du eine Person mit Peter-Pan-Syndrom datest.

Dieser Artikel und Ratgeber erklärt Dir mit seinem Inhalt, was genau das Peter-Pan-Syndrom ist, was typische Anzeichen und Ursachen dafür sind und wie Du testen kannst, ob Du es wirklich damit zu tun hast. Plus Tipps, wie Du mit dem Problem umgehen kannst, wenn Du davon betroffen bist.

Inhaltsverzeichnis
1. Was versteht man unter dem Peter-Pan-Syndrom?
2. 10 Anzeichen für’s Peter-Pan-Syndrom + Test
3. Wie entsteht das Peter-Pan-Syndrom? 3 Ursachen
4. Was kann man gegen das Peter-Pan-Syndrom machen?
5. Gibt es das Peter-Pan-Syndrom auch bei Frauen?

Was versteht man unter dem Peter-Pan-Syndrom?

Wir alle kennen die tolle Kindergeschichte von Peter Pan aus dem Nimmerland. Das Peter-Pan-Syndrom ist ein Begriff, der in der Psychologie nach der Heldenfigur benannt wurde, weil es dabei um Personen geht, die nur schwer erwachsen sein wollen und können.

Meistens haben sie, der Psychologie nach, sehr kindliche Verhaltensweisen und scheuen den Ernst des Lebens.

Wie bei einem ewigen Kind, weisen sie in der Partnersuche und im Alltag ungewöhnliches Verhalten auf. Lernst Du einen Single kennen, bei dem Dir dieses Verhalten besonders negativ auffällt, fragst Du Dich zurecht, wie Du damit umgehen solltest. Denn eure Kennenlernphase kann dadurch nicht nur erschwert werden, sondern könnte sich gar als Zeitverschwendung herausstellen. Damit Du aber zunächst weißt, welche Anzeichen dafür sprechen, dass Du jemanden mit Peter-Pan-Syndrom datest, habe ich diese für Dich hier aufgeführt:

10 Anzeichen für’s Peter-Pan-Syndrom + Test

Für das Peter-Pan-Syndrom gibt es ganz typische Symptome, die Du als Test nutzen kannst.

Je mehr davon auf den Mann/die Frau, den/die Du datest zutreffen, desto wahrscheinlicher ist es, dass es sich um das Syndrom handelt:

1. Keine Lust auf Verantwortung

Betroffene mit Peter-Pan-Syndrom wollen niemals Verantwortung und Pflichten übernehmen und vermeiden diese auf jegliche Art. Je ungezwungener und freier sie leben können, desto besser.

Schon der eigene Job, das Achten auf die eigene Gesundheit oder der Umgang mit Geld sind da eine Herausforderung. Sie zeigen stets kindliches Verhalten auf und benehmen sich keinesfalls erwachsen.

Sprüche wie „Nimm das Leben doch nicht immer so ernst“ oder „Hab doch mal ein bisschen Spaß im Leben“ sind da an der Tagesordnung.

2. Bindungsunfähigkeit

Damit verbunden wollen Männer oder Frauen mit Peter-Pan-Syndrom auch keine Beziehung eingehen, schließlich bedeutet auch diese Verantwortung. Da bleiben sie lieber gerne Single.

Daher kommt es oft vor, dass diese Menschen auch gleichzeitig bindungsunfähig sind. Je lockerer und unverbindlicher ein Verhältnis ist, desto besser. Oft kommt es dann beim Dating häufig nicht zur Beziehung und Liebe, sondern nur zum Sex oder höchstens zu einer Situationship ohne Verpflichtungen.

Wobei Betroffene außerdem oft unter Einsamkeit leiden und daher nur für ein paar Stunden auf der Suche nach Gesellschaft sind.

3. Narzissmus

Nicht selten kommt beim Peter-Pan-Syndrom auch Narzissmus ins Spiel. Durch die kindlichen Züge und unreifes Verhalten wirken diese Personen oft unsensibel, fühlen sich überlegen und weisen manipulatives Verhalten auf.

Mehr zu männlichen Narzissten oder weiblichem Narzissmus kannst Du in einem anderen Artikel und Ratgeber von mir lesen.

4. Macho-Verhalten & Chauvinismus

Ein weiteres Anzeichen für das Peter-Pan-Syndrom kann sein, dass Du Macho-Verhalten feststellst, das auch zu chauvinistischen Charakterzügen führen kann.

Besonders Männer halten dann an den typischen Rollenklischees fest und sehen Frauen verantwortlich dafür, den Haushalt zu schmeißen und in der Küche zu stehen während sie faul auf der Couch rumhängen oder alleine Geld verdienen.

5. Bedürfnis nach Unabhängigkeit

Mit dem Wunsch nach wenig Verantwortung geht auch das Bedürfnis nach Unabhängigkeit her. Ein Peter Pan will sich frei fühlen, was gerade in Beziehungen zu Problemen führt.

Denn oft wollen Menschen mit Peter-Pan-Syndrom keine Beziehungen eingehen oder aber gehen eine ein und verhalten sich nicht so, als wären sie in einer festen Partnerschaft. Beispielsweise haben sie häufig Sex mit Dir, aber bauen keine emotionale Verbindung zu Dir auf.

6. Selbstsüchtigkeit

Stichwort kindliches Verhalten: Männer und Frauen mit Peter-Pan-Syndrom sind ziemlich egoistisch und sehen Fehler immer nur bei anderen. Sie sind nicht in der Lage, sich selbst und ihr Verhalten gut zu reflektieren – so wie Kinder eben.

Was dazu führt, dass sie ihre Persönlichkeitsprobleme nicht erkennen und sich nur schwer ändern lassen. Sie weisen alle Vorwürfe zurück und stellen sich einfach stur.

7. Vermeidung von Konflikten

Selbstverständlich scheuen Betroffene des Peter-Pan-Syndroms auch jedwede Konflikte oder Konfrontationen und erheben daher selten die Stimme.

Viel einfacher fällt es ihnen, so zu tun, als gäbe es keine Probleme in der Welt und alles ist wunderbar.

8. Prokrastination

Verbunden mit der Schwierigkeit, Verantwortung zu übernehmen kann es auch vorkommen, dass Menschen mit Peter-Pan-Syndrom alles Unangenehme einfach vermeiden und aufschieben.

Das kann der Anruf bei der Bank sein, der Arztbesuch oder auch das Gespräch mit Dir über die Zukunft eurer Beziehung oder Partnerschaft.

10. Überforderung mit Emotionen

Zu guter Letzt ist ein weiteres Anzeichen, dass er oder sie mit seinen/ihren Emotionen überfordert ist.

Wutanfälle mit lauter Stimme oder Heulkrämpfe aus für Dich unerklärlichen Gründen sind da keine Seltenheit. Auch dies beschreibt die Symptome des ewigen Kindes.

Wie entsteht das Peter-Pan-Syndrom? 3 Ursachen

Nachdem Du nun die Anzeichen und Symptome für Menschen mit Peter-Pan-Syndrom kennst, möchte ich Dir nun erklären, welche Ursachen solch ein Verhalten haben kann.

Denn so kann es Dir leichter fallen, zu verstehen, was in der anderen Person vorgeht und warum er/sie am Syndrom leidet:

1. Angst, zu versagen

Je erwachsener wir werden und je mehr Verantwortung wir tragen, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass wir versagen können.

Sei es in der Karriere, in einer Beziehung oder bei ganz banalen Dingen, wie unsere Wäsche richtig zu waschen. Wie eine innere Stimme sagen Betroffene zu sich selbst, dass sie sowieso nichts richtig machen können.

Um dem aus dem Weg zu gehen und daher die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, zu versagen, vermeiden Männer und Frauen mit Peter-Pan-Syndrom diese Dinge ganz einfach. Sie haben Angst davor, zu scheitern.

2. Geringes Selbstbewusstsein

Auch ein geringes Selbstbewusstsein kann eine Ursache für diese zuvor beschriebenen Verhaltensweisen sein.

Je weniger Selbstbewusstsein wir haben, desto weniger trauen wir uns zu. Und dann fällt es uns einfacher, uns selbst klein zu halten.

3. Erfahrungen in der Kindheit

Wie so vieles kann auch das Peter-Pan-Syndrom bei Betroffenen durch toxische Erfahrungen in der Kindheit bedingt sein. Wobei es hier zwei verschiedene Möglichkeiten gibt:

Zu strenge Eltern

Es kann sein, dass ein Mann oder eine Frau als Kind sehr strenge und fordernde Eltern hatte und ihren hohen Ansprüchen niemals gerecht werden konnte.

Sie haben somit das tolle Gefühl, sowieso ständig zu versagen und vermeiden daher, erwachsen zu sein oder überhaupt zu versuchen, irgendwelchen Ansprüchen gerecht zu werden. Dies kann auch dazu führen, dass Kinder häufig das Gefühl haben, keine Eltern zu haben, die sie richtig lieben, weil sie selten Anerkennung bekommen.

Zu lockere Eltern

Oder aber er/sie hatte eine Mutter und einen Vater, die ihm/ihr als Kind keine Verantwortung beigebracht haben.

Somit musste die Person niemals lernen, erwachsen oder verantwortungsbewusst zu sein.

Möglicherweise wohnte sie sogar bis ins späte Erwachsenenalter bei den Eltern und stand daher viel zu spät auf eigenen Beinen.

Was kann man gegen das Peter-Pan-Syndrom machen?

Es kann durchaus sein, dass Du über das Peter-Pan-Syndrom lesen willst, weil Du bereits in einer Beziehung mit einer Person bist, die solche Verhaltensweisen aufweist.

Oder aber Du Dir eine Beziehung und Liebe mit der betroffenen Person wünschst.

Dann möchtest Du natürlich schnell wissen, ob solch eine (meist toxische) Beziehung überhaupt eine Zukunft hat oder wie die Chancen stehen, dass ein Partner oder eine Partnerin mit Peter-Pan-Syndrom sich ändern und Dich irgendwann richtig lieben kann.

Auch zu diesem Thema habe ich ein paar Antworten und Tipps für Dich, daher solltest Du hier weiterlesen und Dir meinen Rat zu Herzen nehmen:

Wie schwierig ist die Situation?

Prinzipiell kommt es dabei natürlich darauf an, wie sehr das Syndrom vertreten ist und wie sehr Dich seine/ihre Verhaltensweisen stören. Daher solltest Du Dich fragen, ob Du oder eure Beziehung bereits unter der Situation leidet.

Wenn ja, dann hat eure Beziehung nur eine Chance, wenn Dein Partner oder potentieller Partner sich ändert und willend ist, sich zu ändern:

Will er/sie sich ändern?

Um das herauszufinden, musst Du das Gespräch suchen. Es kann bei Menschen mit Peter-Pan-Syndrom durchaus passieren, dass sie total ablehnend reagieren, weil sie schließlich Konflikte hassen und unter allen Umständen vermeiden wollen.

Wichtig ist es daher, dass Du beim Umgang mit Betroffenen ihm/ihr nicht direkt die Pistole auf die Brust setzt, sondern vorsichtig und ruhig an das Gespräch herangehst.

Du musst erkennen, dass Du weniger Vorwürfe machen solltest, sondern Deine Wünsche für die Gegenwart und Zukunft äußerst und dabei auf seine/ihre Reaktion achtest.

Ist sie positiv und Du merkst, dass es ihm/ihr ein Anliegen ist, dass auch Du glücklich bist, so hast Du größere Chancen, dass er/sie willend ist, sein/ihr Verhalten für Dich oder gemeinsam mit Dir zu ändern.

Was ändert sich tatsächlich?

Worte sind gut, Taten sind besser. Daher musst Du anschließend natürlich auch darauf achten, ob sich tatsächlich etwas bei der Person mit Peter-Pan-Syndrom ändert.

Hast Du beispielsweise den Wunsch geäußert, Zusammenziehen zu wollen, aber auch nach Monaten gibt es hier keine Fortschritte, so wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch in einem Jahr nichts daran ändern.

Leider ist es manchmal so, dass das Peter-Pan-Syndrom so viel Einfluss auf das Leben eines Menschen hat, dass es viel Zeit und Energie braucht, diese Probleme zu ändern. Und meistens geht dies nur, wenn die Person ihr Problem einsieht, dass sie Hilfe benötigt und sich ändern will.

Das bedeutet, dass Du daher entscheiden musst, ob Du bei der Person bleiben willst oder auf die Suche nach einem neuen Partner gehst.

Gibt es das Peter-Pan-Syndrom auch bei Frauen?

Es ist tatsächlich so, dass das Peter-Pan-Syndrom häufiger bei Männern auftritt als bei Frauen. Dennoch ist dies auch beim weiblichen Geschlecht vertreten. Die Anzeichen und Ursachen sind dann größtenteils die gleichen wie bei Männern.

Bei Frauen kann noch hinzukommen, dass sie sich als Partnerin von einem Mann schnell abhängig machen, weil sie wissen, dass sie dadurch mehr Verantwortung an ihn abwälzen können.